CORNFIELD

:: 07 | 2025

:: WEIMAR 

:: UTA

Ich denke und ich fühle. Ich bin dankbar, demütig und oft ungläubig – ungläubig, weil es nicht abzusehen war, dass ich einmal Menschen so fotografiere, wie ich sie heute fotografiere: Pur, auf Augenhöhe und immer auch ein Stück weit verbunden.

Selten geht es dabei „nur“ um ein Bild. Vielmehr ist es eine gemeinsame Reise, auf der ich vollkommen transparent bin. Ein offenes Buch für dich, sofern du das möchtest. Wir tauschen uns aus, und auf gewisse Weise bin auch ich bereit, mich dabei nackt zu machen. Diese Reise führt auch nach innen. Ich sehe, ich denke, ich fühle, meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich hinterfrage mich: Passt mein Wertesystem noch?

Egal, ob du dich für ein gemeinsames Projekt bei mir meldest oder ich mich bei dir: Ich bin und bleibe aufrichtig. Du kannst ruhig wissen, wo ich wohne, bekommst meine Kontaktdaten und kannst dir ein Bild von mir machen – sei es über Social Media oder bei einem persönlichen Treffen, noch bevor wir ein einziges Foto gemacht haben.

Social Media ist ein unglaublich vielfältiges Sammelbecken, das sich leider in alle Richtungen ausdehnt. Neben viel Gutem, ansprechender Kunst und liebenswerten Menschen tummeln sich dort auch fragwürdige Gestalten. In meinem Alltag als Social Media Manager gleicht das oft einem Rabbithole, dem ich am liebsten entfliehen würde.

Die Hemmschwellen sind niedrig, Absichten oft unklar, und ich spüre immer öfter, wie mich bestimmte Verhaltensweisen triggern. Sie müssen nicht einmal böswillig sein; manche sind einfach unbedarft, andere unsensibel. Da gibt es zum einen die anonymen Profile, zum anderen aber auch all jene Fotografen, denen ich – zugegeben, nicht ganz schubladenfrei – schnell abspreche, wirklich an der Kunst interessiert zu sein. Aufgrund ihres Auftritts, der Art ihrer Texte oder ihrer Bilder drängt sich der Verdacht auf, dass es ihnen vielmehr darum geht, niedere Triebe zu bedienen.

Versteh mich nicht falsch: Ich habe kein Problem damit, wenn sich jemand anonym im Netz bewegt. Aus Fotografensicht finde ich es jedoch den Models gegenüber respektlos, sich nicht zu erkennen zu geben. Das gilt selbst dann, wenn die Bilder im Instagram-Feed ein gewisses Können zeigen.

Kein Bild von dir. Keine Website. Keine Anhaltspunkte.
Außer vielleicht eine kurze Nachricht:
„Ich würde gerne mal Bilder mit dir machen. Liebe Grüße, Männername XY“

Ein einziges Bild von dir auf deinem Account! Come on … Dafür musst du dich auf Fotos nicht selbst lieben. Wenngleich ich jedem Fotografen empfehle, genau das zu tun: die Seiten zu tauschen. Sich selbst nackt zu machen. Sich in der freien Natur ohne Kleidung fotografieren zu lassen, um zu spüren und nachzufühlen, wie sich das anfühlt.

Ich für meinen Teil sage immer, dass ich nichts werte, und dem ist auch so. Ich kann differenzieren. Als Mann empfinde ich die Fähigkeit, klar zwischen Lust und Kunst zu trennen, als unglaublich wertvoll. Sich nicht von Erregung fremdsteuern zu lassen, und dir damit das Gefühl zu geben, dass du dich fallen lassen und dem gesamten Prozess vertrauen kannst.

Doch ich weiß, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und gerade Frauen auf Social Media oft mit dieser fehlenden Differenzierung konfrontiert werden.

Stell dir vor: Fotograf XYZ meldet sich bei dir. Ein paar Worte, keine Anhaltspunkte zu seiner Person. Vielleicht will er sich nicht einmal die Zeit für ein erstes Kennenlernen an einem öffentlichen Ort nehmen, und du sollst entscheiden: Ja oder Nein?

Sorry, aber so etwas finde ich vermessen, respektlos und wenig empathisch. Der Fotograf sieht deine Bilder, bekommt Einblicke in dein Leben durch Storys und hält es nicht für nötig, sich vernünftig vorzustellen.

Deshalb mein Appell an alle Fotografen: Macht euch nackt!
Wenigstens ein Stück weit. Egal, wie gut euer Portfolio ist. Ihr geht doch auch nicht vermummt auf eine fremde Person auf der Straße zu und fragt sie aus dem Nichts nach einer Session und ohne euch vorzustellen. Das hat mit einer Begegnung auf Augenhöhe nichts zu tun.

Miteinander, aufrichtig und offen. Ein Bild von euch und ein paar grundlegende Informationen sind doch wahrlich nicht zu viel verlangt. Immerhin möchtet ihr, dass euch ein anderer Mensch sein Vertrauen schenkt und damit auch etwas, das er nie zurückbekommt: seine wertvolle Lebenszeit.

Technik hinter den Bildern – Vintage-Objektive und Available Light

Bei diesem Shooting setzte ich eine Sony Alpha Vollformat Kamera mit Vintage Objektiv ein (Pentacon  1.8 / 50 mm) sowie die Sony Alpha 7 IV Vollformatkamera mit Sigma ART (35mm 1.4, 85mm 1.4.).

Warum Vintage-Objektive?

Der Reiz liegt im einzigartigen Look und dem besonderen Gefühl beim Fotografieren. Manuelle Objektive bieten mir als Fotograf ein freieres Arbeiten, ohne dass zu viel Technik in den kreativen Prozess eingreift.
Alte Objektive erzeugen häufig charakteristische Lensflares, ein außergewöhnliches Bokeh und eine organische Bildanmutung – oft etwas weicher als die kristallklare Schärfe moderner Festbrennweiten wie der Sigma ART Reihe.

Zusätzlich arbeite ich ausschließlich mit Available Light – also mit natürlichem Licht, ohne den Einsatz von künstlicher Beleuchtung. Dadurch wirken die Aufnahmen noch authentischer, stimmungsvoller und lebendiger.

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